Zweite Niederlage in Folge im Saisonschlussspurt

Hitzige Schlusssekunden führen zu Diskussionen

SG GFC Düren 99 – TSV Bonn rrh. II 24:25 (16:14)

Gefreut hatte man sich in der ersten Mannschaft auf die letzten drei Partien der ersten Landesliga-Saison. In der Pole-Position befindlich durften und dürfen die 99er selber noch im Aufstiegsrennen der Top-4 Teams mitreden und die Tabellenführung, die man seit dem 12. Spieltag innehat, unter Beweis stellen. Das direkte Duell gegen den Tabellenzweiten Rösrath/Forsbach vor zwei Wochen verlor man. Nun gastierte die Reserve des Regionalligisten TSV Bonn rrh. zum Aufstiegskracher in der Kreissporthalle. Die Bundesstädter hatten die erste Mannschaft im Hinspiel knapp geschlagen und würden nur mit einem Sieg weiterhin die Chance auf den Verbandsliga-Aufstieg bewahren. Düren hingegen ist der Gang in die höhere Spielklasse aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz zwar praktisch nicht mehr zu nehmen, doch wollte man letzte rechnerische Zweifel ausmerzen und auch den Meistertitel mit einem Sieg endlich dingfest machen. Personell gesehen gingen die Hausherren ohne die Dauer-Verletzten Dürselen und Nolden, sowie ohne Neuzugang Senden, dafür mit Rückraum-Shooter Glock in diese, schon auf dem Papier, spannende Begegnung. 

Düren startete zwar energisch, brauchte jedoch ein paar Minuten sich auf die offensive Deckung der Gäste einzustellen. Dem TSV gelang es, häufig über den Rückraum einzunetzen und somit zunächst vorzulegen. Nach etwa 15 gespielten Minuten und zwei exzellent vorgetragenen Angriffen, die gefühlvoll per Heber von Links-Außen Cuscito abgeschlossen wurden, schienen die 99er dann völligst in ihrem Spiel angekommen zu sein. Mit viel Bewegung, gutem Zusammenspiel und 1-gegen-1-Situationen zum richtigen Zeitpunkt glichen die Dürener zunächst aus, um im Anschluss daran erstmals in Führung zu gehen. Bis kurz vor dem Ende des ersten Durchgangs erarbeiteten sich die Hausherren einen Vorsprung von zwei bis drei Toren, den man sogar noch hätte ausbauen können. Leider blieb die Überzahl-Situation in der 30. Minute ungenutzt und Bonn gelang es zum Pausenpfiff den 16:14-Halbzeitstand zu markieren. 

In den zweiten 30 Minuten verteidigte man den Vorsprung zwar lange Zeit, zeigte über weite Strecken aber nicht mehr die Konzentration und Beweglichkeit aus dem ersten Durchgang. Eine hohe Fehlerquote ließ die hart erarbeitete Führung allmählich schmelzen. Dass auch die Gäste sich zu diesem Zeitpunkt eine Vielzahl von Fehlwürfen erlaubten, sollte dafür sorgen, dass das Duell zwar spannend, aber längst nicht mehr so attraktiv verlief. Symptomatisch hierfür zeigt der Stand von 22:22, der fast zehn Minuten die Anzeigetafel verzierte, ehe die Mannschaften pünktlich zum Showdown wieder am Tore-Werfen teilnahmen. In dieser Schlussphase legten die Bonner zunächst wieder vor, doch Düren gelang etwa zehn Sekunden vor dem Ende der Ausgleich zum 24:24. Es folgten die Sekunden, über die man noch lange an diesem Abend diskutieren würde. Die Gäste führten ihren Anwurf zügig aus, doch die schnelle Mitte wird mit einem Foul auf Höhe der Mittellinie bei noch etwa drei zu spielenden Sekunden gestoppt. Der Ball, bereits vor dem Foul-Pfiff des Schiedsrichters in Händen der 99er, wird aus Sicht der Dürener hingelegt und somit freigegeben. Unter hitziger Diskussion beider Seiten entscheiden die Unparteiischen auf ‚taktisches Foul in den letzten 30 Sekunden‘ aufgrund verhinderter Ausführung des Freiwurfs mit der Folge einer roten Karte für Düren und Siebenmeter-Entscheidung zugunsten des TSV. Der Wurf vom Punkt landet im Netz der 99er und besiegelt somit die zweite Niederlage im zweiten Spitzenspiel in Folge der Dürener. Aufgrund der parallelen Ergebnisse hätte der verpasste Punkt zur Meisterschaft gereicht. 

Nun bleibt eine letzte Chance, die starke und erfolgreiche Saison mit einem Sieg gegen den Tabellenzweiten TuS Königsdorf (04.05.2019 – Anwurf: 19:30 Uhr – Halle: Kreissporthalle Düren) positiv zu beenden. Im wahrhaftigen Duell um die Meisterschaft am kommenden Samstag reicht den 99ern ein Punkt für den Titel. Die Gäste sind aufgrund der haarscharfen Tabellenkonstellation zum Siegen verdammt. 

99er im Einsatz: Felix Boitz, Leon Klein – Kiril Risteski (5 Tore/davon 7-Meter: 3), Gianluca Cuscito (4), Bendix Beck (4), Maik Stass (3), Patrick Lange (2), Philipp Glock (2), Robin Kolbe (2), Nico Folsche (1), Luca Ruegenberg (1), Frederic Raths, Justin Becker, Philipp Saus

Schiedsrichter: Christ/Scholten

Spielfilm: 6:6 (11.Min), 8:6 (13.), 15:12 (25.), 16:14 (30.), 20:18 (37.), 22:20 (45.), 22:22 (52.), 23:24 (59.), 24:25 (60.)